Die „Space Party Crew against Aids“ verteilt 5500 Euro

Auf Einladung des Vereins liest der Ex-Fußballprofi Neven Subotić in Münchholzhausen. Und es kommen weitere erfolgreiche Sportler zu Wort.

Der Verein „Space Party Crew against Aids“ verteilt 5500 Euro an wohltätige Organisationen.

© Klaus-Dieter Jung

Wetzlar-Münchholzhausen. „Geil, dass die Halle voll ist“, freute sich Torsten Weicker, als er die Gäste im Bürgerhaus Münchholzhausen zu einem gemütlichen und kurzweiligen Abend begrüßte. Der Verein „Space Party Crew against Aids“ hatte eine Lesung mit Ex-Fußballprofi Neven Subotić organisiert. Durch den Abend führte Evren Gezer. Der Schirmherr des Abends, der viermalige Biathlon-Olympiasieger Sven Fischer, wurde mit einem Video vorgestellt. Er sprach kurz zum Publikum, berichtet der Verein in einer Pressemitteilung. Gespielt „bei Jürgen Klopp, den kennt man“

Neven Subotić wurde 1988 in Banja Luka, im ehemaligen Jugoslawien geboren und kam 1990 wegen der Spannungen im Balkan mit seinen Eltern nach Deutschland. Seine Profikarriere begann 2007 beim 1. FSV Mainz 05. Er war für Borussia Dortmund – „bei Jürgen Klopp, den kennt man“, was für Gelächter im Saal sorgte –, für den den 1. FC Köln aktiv und stand später in der französischen Ligue 1 bei AS Saint-Étienne und dann wieder in Deutschland in der Bundesliga beim 1. FC Union Berlin unter Vertrag.

2012 gründete der Sportler die Neven-Subotić-Stiftung, die mit Sanitäranlagen- und Brunnenbau-Projekten für die Trinkwasserversorgung in Äthiopien, Kenia und Tansania verbessern möchte. Für ihr Engagement erhielt die Stiftung vom Europäischen Parlament den Silver Rose Award 2019. Subotić ist auch Botschafter des Vereins „Kinderlachen“, der bedürftige Kinder in ganz Deutschland unterstützt.

Bildergalerie

Im vergangenen Jahr erschien Subotićs Buch „Alles geben. Warum der Weg zu einer gerechteren Welt bei uns selbst anfängt“. Er hat es zusammen mit der Journalistin Sonja Hartwig verfasst. Darin widmet er sich anhand seiner eigenen Biografie dem Thema der sozialen Gerechtigkeit. Das Buch ist ein Appell für mehr Gerechtigkeit im abgehobenen System Profifußball und in einer globalisierten Welt.

„Ich wusste nicht mehr, wie ich mein Leben messen soll“, erzählte Subotić mit ruhiger Stimme. „Wenn man nur nach links und rechts guckt, selbst nur dann sieht man nur das, was man in dem Moment sieht und nicht das, was andere Personen machen“, schilderte der Ex-Fußballprofi einen Teilaspekt aus seinem Leben. „Wir können noch so sehr fordern und hoffen, dass sich andere Dinge ändern – auch das sollten wir tun –, doch es ist kein Ersatz dafür, dass wir etwas tun“, machte er deutlich. Dafür gab es großen Beifall von den Zuhörern.

Die Frage eines Besuchers, politisch aktiv zu werden, beantwortete Subotić nicht direkt. Er verwies darauf, die Menschen seien Wähler, aber auch Konsumenten und könnten die Politik beeinflussen.

Eingebettet in den Abend war auch eine große Spendenübergabe. 5500 Euro verteilte der Verein insgesamt an wohltätige Organisationen. 2500 Euro erhielten die Neven-Subotić-Stiftung. Je 1000 Euro gingen an „Die bunten Schafe“ und die „Clown-Doktoren“. Je 500 Euro erhielten die Sportstiftung Hessen und „Plant for the Planet“.

Nach der Spendenübergabe lud Moderatorin Evren Gezer zu einem kurzen lockeren Talk mit Neven Subotić, Sven Fischer und der Beachvolleyballerin Chenova Christ ein.

Wiederum für eine gute Sache gab es am Ende des Abends eine Versteigerung von zwei signierten Trikots: eines von Dortmund, das andere von Köln zugunsten der Neven-Subotić-Stiftung und der Space Party Crew für ihr nächstes Event. Zum gemütlichen Ausklang spielten Leo Stoll (Geige) und Martin Ettrich (Geige), die auch die musikalische Eröffnung übernommen hatten.