»Mut zum Risiko«

(vre). Vor rund 100 Zuschauern hat die dreimalige Biathlon-Olympiasiegerin und mehrfache -Weltmeisterin Kati Wilhelm im Bürgerhaus von Münchholzhausen einen Vortrag über das Thema »Entscheidungen treffen – Ziele erreichen« gehalten. Organisiert wurde die Benefizveranstaltung von der Space Party Crew against AIDS e. V, Wetzlar um den Vorstandsvorsitzenden Torsten Weicker.

Schirmherrin war Fußballweltmeisterin Nia Künzer. Begleitet wurde die Veranstaltung außerdem mit Musik von Snow Motion.

Zu Beginn wurden jeweils 1000-Euro-Spendenschecks an das Albert-Schweitzer-Kinderdorf Wetzlar, die Sportstiftung Hessen sowie die Henry-Maske-Stiftung übergeben. Ebenfalls fand in der Pause von Wilhelms Vortrag eine Versteigerung von eigens durch Henry Maske signierte Boxhandschuhen statt. Der Höchstbietende legte hierfür satte 500 Euro auf den Tisch.

Wilhelms Vortrag handelte von den Anfängen ihrer Karriere als Ski-Langläuferin, bis hin zu ihrem Aufstieg als erfolgreiche Biathletin und ihren zahlreichen Titeln und Medaillen bei Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen. Besonderen Fokus in ihrer Ansprache legte die 45-Jährige dabei auf die Themen »Entscheidungen treffen, Selbstvertrauen schaffen, und Risiken eingehen«. So wurde auch sie »nicht als Olympiasiegerin geboren«, wie sie berichtete. Für Wilhelm war es über viele Jahre hinweg ein Balanceakt zwischen hartem Training, Fokussierung auf ihre Ziele sowie dem Mut für Veränderungen. Denn nur wer auch bereit sei, Risiken einzugehen, könne dadurch wachsen und stärker werden. »Selbst wenn es dann nicht funktioniert, hat man wenigstens daraus gelernt«, erklärte der bekannte TV-Rotschopf.

Ein solches Risiko bzw. schwere Entscheidung für sie war nach der WM 2004 in Oberhof. Trotz einer Staffelmedaille war sie mit ihrer Leistung nicht zufrieden. »Ich brauchte da einfach einen Tapetenwechsel.« Also beschloss Wilhelm, auch wenn viele an ihrer Entscheidung zweifelten, ihren Trainingsort von Oberhof nach Ruhpolding in Bayern zu verlegen. »Und ich hatte tatsächlich den richtigen Riecher, etwas zu verändern. Ich war dann dort in der eigenen Verantwortung, auf mich alleine gestellt. Ich bin sehr stolz, diesen Schritt gemacht zu haben, weil er am Ende erfolgreich war.

Die Quintessenz daraus, die die Fahnenträgerin des deutschen Olympiateams von 2006 dem Publikum mitgeben wollte, war: Jeder muss Entscheidungen treffen, mit denen sich viele oftmals sehr schwer tun würden, gerade auch bezogen auf die Berufswelt, wo alle eine gewisse Verantwortung tragen. Die Angst vor den Auswirkungen bestimmter Entscheidungen lassen vielen Menschen die Chance verpassen, etwas zu verändern. Doch nur wer den Mut für Veränderungen habe, könne auch Großes erreichen.

»Manchmal gehört auch einfach ein bisschen Glück dazu. Außerdem habe ich auch immer gerne auf mein Bauchgefühl gehört«, erklärte Wilhelm, mit dem Aufruf ans Publikum, mehr Entscheidungen zu treffen, ganz der Devise: »Keine Entscheidung ist keine Option«.