2021

April 2021 Spendenübergabe mit Henry Maske

Vorstandsmitglieder übergeben 5000 Euro für benachteiligte Kinder an elffachen Boxweltmeister

Der Wetzlarer Förderverein Space Party Crew, vertreten durch Vorsitzenden Torsten Weicker (l.) und Almudena Miranda Chaparro (r.) übergeben einen Spendenscheck in Höhe von 5000 Euro an Ex-Profiboxer Henry Maske für die Henry-Maske-Stiftung „A place for kids“. Foto: Christian Lademann

Von Christian Lademann

WETZLAR/AACHEN – Dem Gesamtspendenziel in Höhe von 15 000 Euro zugunsten der Henry-Maske-Stiftung „A place für kids“ ist der Wetzlarer Förderverein Space Party Crew against AIDS ein großes Stück näher gerückt. Nachdem bereits im vergangenen Jahr 3000 Euro dorthin überwiesen werden konnten, übergaben Vorsitzender Torsten Weicker und dritte Vorsitzende Almudena Miranda Chaparro am Donnerstag erneut eine größere Summe – diesmal persönlich und direkt in die Hände des Stiftungsinitiators Henry Maske. Der ehemalige Boxer, Olympiasieger (1988) und elffache Boxweltmeister nahm einen Spendenscheck in Höhe von 5000 Euro dankend und standesgemäß in einem Boxring in seinem Aachener Boxsport-Technologie-Unternehmen entgegen.

Für 2022 ist Vortrag mit
dem Olympiasieger geplant

Der als „The Gentleman“ bekannte Ex-Profiboxer engagiert sich unter seinem prominenten Namen seit vielen Jahren auch auf sozialer Ebene. Die bereits 1999 gegründete Henry-Maske-Stiftung setzt sich unter dem Motto „A place for kids“ deutschlandweit für sozial benachteiligte und bedürftige Kinder und Jugendliche ein. Dabei werden ausgewählte Betreuungsangebote, Sport- und Freizeitprojekte sowie Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen finanziell unterstützt. Zudem wird seit 2010 bedürftigen Kindern und Jugendlichen zwischen acht und 17 Jahren aus dem gesamten Bundesgebiet ermöglicht, im stiftungseigenen Feriendorf Perspektiv Fabrik unbeschwerte Urlaubstage am Beetzsee in Brandenburg zu verbringen .

„So wie Ihr das Geld zusammensammelt, ist schon beeindruckend“, würdigt Maske die Arbeit der Space Party Crew. „Zwar ist jeder Euro am Ende gleich wert, aber ihr verdient diesen schon sehr hart.“

Die beiden Space Party Crew-Vorstandsmitglieder ließen von Maske zudem zwei Boxhandschuh-Paare sowie dessen autobiografisches Buch „Nur wer aufgibt, hat verloren“ mit Autogramm und Grüßen unterzeichnen. Die signierten Exemplare möchte der Verein Space Party Crew against AIDS nun wiederum für gute Zwecke versteigern. Gebote können bereits per Mail an info@spacepartycrew.de abgegeben werden.

Vorstandsvorsitzender Torsten Weicker stellte Maske in Aussicht, dass bei drei Veranstaltungen des Vereins in diesem Jahr jeweils weitere 1000-Euro-Spenden an die Henry-Maske-Stiftung übergeben werden könnten. Die restliche Differenz zum anvisierten Spendenziel sollen dann wieder persönlich bei der für 2022 geplanten Vortragsveranstaltung mit Henry Maske in Wetzlar (vermutlich in Münchholzhausen) übergeben werden. Einladung und Zusage stehen, der Termin noch nicht. „Die gesamten Spenden gehen zu 100 Prozent ausschließlich dorthin, wo sie hingehen sollen“, verspricht Maske.

EM Studio 2020 im August 2021 im Kronbergweg 2 in Wetzlar Dutenhofen

hier fand unser kleines aber feines EM Studio mit einer Leinwand in Garage und zwei Fernseher im Hofe statt.

Dies war keine öffentliche Veranstaltung sondern nur ein treffen von Mitgliedern des Vereins und engen freunden der Space Party Crew.

August 2021 Space Party Crew Wetzlar gewinnt den Ehrenamtspreis der CDU Lahn Dill

Ehrenamtspreis der CDU Lahn-Dill zum 20. Mal vergeben –

Gesellschaft ohne ehrenamtliches Engagement der Menschen nicht lebensfähig

Auszeichnung als Anerkennung für das Ehrenamt, Motivation zum Weitermachen und Beispiel zur Nachahmung für andere

(wf). Vom Singen des „hohen Liedes auf das Ehrenamt“ wollte Hans-Jürgen Irmer, Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Lahn-Dill, ausdrücklich keine Partei ausnehmen. Und schon gar nicht die CDU, die für den Bereich des heimischen Landkreises den Worten auch Taten folgen ließ und lässt. Unter anderem durch die mittlerweile 20. Verleihung des CDU-Ehrenamtspreises, die – wie seit vielen Jahren – im Haus der Hessischen Sportjugend in Wetzlar über die Bühne ging.

Der Ehrenamtspreis der CDU-Lahn-Dill kann laut Irmer weder Bezahlung noch auch nur eine annähernd adäquate materielle Gegenleistung für die geleistete ehrenamtliche Arbeit der ausgezeichneten Vereine, Gruppen und Personen – wie auch des Wirkens aller in diesem Jahr nicht „zum Zuge“ gekommenen anderen knapp 30 Bewerber (wegen „Corona“ weniger als in den Jahren zuvor) – sein. Wohl aber stelle der Ehrenamtspreis eine zwar eher symbolische, jedoch im besten Sinne öffentliche und aus CDU-Sicht um der Sache willen notwendige Würdigung und Belobigung dar, die zugleich auch Ansporn und Motivation „zum Weitermachen“ und nachahmenswertes Beispiel für andere Menschen, Vereine, Organisationen und Gruppen Anregung sein solle.

„Vereine vor Ort und ihre ehrenamtlichen Leistungen haben eine überragende Bedeutung für die gesamte Gesellschaft: sie sind deren ‚Kitt'“, hob Irmer vor den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der kleinen Feier hervor. Die Politik habe die Aufgabe, das Ehrenamt in seiner gesamten Breite ideell und vor allem materiell zu fördern. Dazu zählten an vorderer Stelle auch die Anstrengungen, den Vereinen und deren Verantwortlichen Entlastung in Sachen „Bürokratie“ zukommen zu lassen. Mit am wichtigsten seien jedoch Investitionen in den Jugendbereich als der Zukunft der Vereine, die in Kultur, Sport und auf sozialen Feldern aktiv seien: „Die Unterstützung des Ehrenamtes ist unerlässlich“, so Irmer, der gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Frank Steinraths die vier Preise übergab.

Die wie in all den Jahren zuvor alles andere als leichte Aufgabe, die Preisträger zu benennen, oblag einer unabhängigen achtköpfigen Jury, bestehend aus Erich Schmidt (Bezirksjugendring Wetzlar-Land e. V.), Ralf Zobus (Dill-Sängerbund), Felix Altenheimer (Solmser Sängerbund), Christian Claudi (DLRG-Kreisverband Lahn-Dill), Michael Stroh (Vorsitzender des Feuerwehrverbandes Wetzlar) sowie den beiden „altgedienten“ Ehrenamtspreis-Juroren aus den Reihen der CDU Lahn-Dill, Steffen Droß und Edgar Luh.

Den Jugendpreis – verbunden mit 250 Euro – vergab die Jury an die Tanzgruppe „Enjoy“ des Turn- und Sportvereins (Tuspa) Holzhausen. Das Team um Carolin Koch mit Hannah Siegmund, Aina Bucher und Celine Noss, das auch den Preis entgegennahm, betreut und trainiert rund drei Dutzend Kinder und Jugendliche mit einem Durchschnittsalter von etwa zehn Jahren in Sachen sportlich-spielerischem Tanzen, wobei Spaß und Freude an der Bewegung und der Gemeinschaft im Vordergrund stehen. Das Tanztraining für die Kinder aus Holzhausen zahlreichen Nachbardörfern wird in drei Altersgruppen, beginnend mit den ab Dreijährigen, angeboten. Seit 2008 ist die Gruppe „Enjoy munter-aktiver Teil des Tuspo Holzhausen.

Den 3. Preis einschließlich einer Dotierung von 150 Euro erkannten die Juroren zwei altgedienten und ebenso verdienten Vorstandmitgliedern des SC Waldgirmes zu: Fred Keil und Wolfgang Schmitt. Die Laudatio auf die beiden Vorbilder im Verein hielt Manfred Klas, seit anderthalb Jahren als Nachfolger von Wolfgang Schmitt im Amt des 1. Vorsitzenden des SC Waldgirmes, dem in Sachen Fußball seit vielen Jahren im Sportkreis Wetzlar führenden und als „Aushängeschild“ in vielerlei Hinsicht dienenden Sportvereins. Sportlicher Höhepunkt war sicherlich der Hessenmeister/Titel im Jahr 2009. Tiefpunkt wohl der Brand und vollständige Zerstörung des Sportheims im gleichen Jahr. Die „Ära“ von Wolfgang Schmitt und Fred Keil ist im letzten Jahr zu Ende gegangen, das Engagement der beiden für „ihren“ Verein und seine 700 Mitglieder jedoch noch lange nicht.  Wolfgang Schmitt gehörte 34 Jahre lang dem Vereinsvorstand an, davon 26 Jahre als 1. Vorsitzender. Fred Keil war 50 Jahre Mitglied im Vorstand, davon die meiste Zeit als Schatzmeister zuständig für die beim SCW bekanntermaßen wohlgeordneten Finanzen. „Fred Keil und Wolfgang Schmitt haben den Verein über Jahrzehnte hinweg mit viel Zeitaufwand und Leidenschaft geprägt“, so Manfred Klas.

Auf Platz zwei, ausgestattet mit 250 Euro, ging das Verkaufsteam des „Weltladens Dillenburg e. V.“ durchs diesjährige Ziel. Beatrix Schlausch, die die Auszeichnung stellvertretend für das Weltladen-Team, das überwiegend aus Frauen und Männern im Rentenalter besteht und rein ehrenamtlich arbeitet, entgegennahm, berichtete aus Historie und Gegenwart der Einrichtung. Die Anfänge reichen bis 1994 und in kirchliches Umfeld zurück. 2013 konnte mit Unterstützung der evangelischen Kirchengemeinde und der katholischen Pfarrei Dillenburg in der Fußgängerzone der Weltladen neu eröffnen. 2014 kam es zur Gründung des gemeinnützigen Trägervereins, dessen Vorsitz abwechselnd eine evangelische und katholische Pfarrperson inne hat. „Oberstes Ziel“ des Weltladens ist es laut Schlausch, als Teil der Geschäftswelt in Dillenburg den Gedanken eines nachhaltig fairen Handels weiterzutragen. Das geschieht in Zusammenarbeit mit Fairtrade-Importunternehmen, Beratung zu den Produkten, Bildungsarbeit in Schulen und Kindergärten und auf weiteren Wegen. Die im Weltladen erwirtschafteten Gewinne sowie Mitgliedsbeiträge und Spenden finanzieren die laufenden Kosten des Weltladens. Was darüber hinaus übrig bleibt, dient der Unterstützung gemeinnütziger und nachhaltiger Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika. Insgesamt konnten so seit 2015 mit gut 8000 Euro rund zwei Dutzend Projekte unterstützt werden.

1. Preisträger des CDU-Ehrenamtspreises 2021 ist die in Dutenhofen gegründete und ansässige „Space Party Crew against Aids e. V. Wetzlar“. Der vor 21 Jahren gegründete Förderverein erwirtschaftet mit Events unterschiedlicher Art Gelder, mit denen grundsätzlich das öffentliche Gesundheitswesen und im Einzelnen soziale und gemeinnützige Zwecke und Projekte unterstützt werden. Für die vorwiegend in Dutenhofen und Münchholzhausen stattfindenden Spenden-Events – Dinner-Abende und Musikveranstaltungen – konnte der Förderverein viele prominente Akteure aus Sport und Politik gewinnen, von Rüdiger Nehberg bis zu den Olympiasiegern Michael Groß, Dieter Baumann, Birgit Fischer, Heike Henkel und viele andere mehr. 150.000 Euro konnten bisher an karitative Zwecke und Einrichtungen gespendet werden, zum Beispiel in Wetzlar an die Lebenshilfe, das Albert-Schweitzer-Kinderdorf, Hospiz, Tafel und Netz, an die Aids-Hilfe Gießen und etliche Stiftungen. Weitere Spendengelder in Höhe von 14.000 Euro gingen Ende August an die Henry-Maske-Stiftung, Hope International, Dunkelziffer e. V. und an die Aktion Deutschland hilft den Flutopfern. Die CDU-Auszeichnung, dotiert mit 500 Euro, nahmen die Space-Party-Crew-Vorstandmitglieder Bianca Schlosser und Karl-Ludwig Krenzburg entgegen.

Bildunterschrift: Die Preisträger 2021 des zum 20. Mal vergebenen Ehrenamtspreises der CDU Lahn-Dill mit den Juroren sowie dem MdB und CDU-Kreisvorsitzenden Hans-Jürgen Irmer und dem MdL und stellvertretenden Kreisvorsitzenden Frank Steinraths.

28.08.2021 Lesung mit Marlene Bierwirth und Susann Atwell

Meine Medizin seid ihr“: Freunde helfen, Krebs zu besiegen

Marlene Bierwirth aus Mittelhessen erhält mitten in den Abiturprüfungen die Diagnose Krebs. In einer ergreifenden Lesung erzählt die heute 22-Jährige von ihrem Kampf – und ihrem Sieg. Von Lothar Rühl

Space Party Crew against AIDS e.V., Lesung mit Marlene Bierwirth, Bürgerhaus Wetzlar-Münchholzhausen, 28.08.2021. Foto: Christian Lademann / lademann.media

WETZLAR-MÜNCHHOLZHAUSEN – Wetzlar-Münchholzhausen. Marlene Bierwirth ist eine fröhliche, energiegeladene 22-Jährige. So wirkt sie auf der Bühne des Bürgerhauses Münchholzhausen bei der Lesung aus ihrem Buch „Meine Medizin seid ihr. Wie mir meine Freunde halfen, dem Krebs die Stirn zu bieten“. Mitten in den Klausuren zum Abitur erreichte die damals 18-Jährige aus Hungen-Obbornhofen die Diagnose „metastasiertes Medulloblastom“, ein bösartiger Gehirntumor. Eingeladen zu der Lesung hatte der Verein Space Party Crew. Vorsitzender Torsten Weicker aus Dutenhofen konnte die hr-Moderatorin Susann Atwell als Schirmherrin gewinnen. Atwell sagte, sie erinnere sich daran, dass sie den Beitrag über Marlene Bierwirth in der Sendung Maintower anmoderiert habe. Die Medien waren schnell auf die junge Frau aufmerksam geworden und berichteten in Zeitungen, Radio und Fernsehen.

„Ich habe einen Termin um halb neun. Mein Name ist Bierwirth“, liest die Hungenerin aus ihren 288 Seiten Erinnerung an die 14 Monate mit Operationen und Chemotherapien, die mit dem Besuch beim Augenarzt am 24. März 2017 ihren Anfang nahmen.

„Ihre Augen sind gut, aber die Nerven dahinter sind angeschwollen. Sie sind ein Notfall. Sie müssen heute sofort in die Klinik“. Diese Aussagen des Arztes ließen nichts Gutes ahnen. „Der Zeitpunkt hätte nicht ungünstiger sein können, denn ich habe keine Zeit“, notierte die sympathische Frau in ihr Buch. Der Vater bringt sie in die Universitätsklinik, wo die niederschmetternde Diagnose festgestellt wird. Sie will zunächst die Situation nicht wahrhaben. „Kann mich mal jemand kneifen?“, will sie gesagt haben, um aus dem Traum aufzuwachen. Doch es ist kein Traum. „Die Situation ist beschissen, sogar schlimmer als das. Vor allem ist sie beängstigend“, stellt sie fest. Als sie sich dem Krebs stellt, wird sie zur Kämpferin. „Das Einzige, das wir Krebskranken machen können, ist dem Krebs zu trotzen“, liest sie weiter. Sie fragt sich, warum sie und die anderen Kinder in der Krebsstation so leiden und auch kämpfen müssen und findet die Antwort: „Weil wir die Stärksten unter den Menschen sind“. Marlene Bierwirth beschließt „ich will leben“. Sie schreibt ihre Gedanken in einen Blog im Internet und veröffentlicht Bilder auf Instagram, wo ihr rund 150 000 Menschen folgen. So steht nicht nur ihre Familie mit Vater, Mutter, Schwester und Bruder hinter ihr, sondern auch viele Menschen, die Anteil nehmen an ihrem Schicksal. Das gibt ihr Kraft die Zeit in der Kinderkrebsklinik durchzustehen. Noch während der Therapie kam der Verlag Eden Books (Hamburg) auf sie zu und fragte, ob sie ihre Erlebnisse in einem Buch veröffentlichen wolle. Inzwischen hat es ihr Werk zum Preis von 14,95 Euro in die Spiegel-Bestsellerliste geschafft. „Ich habe richtig Bock gehabt, wieder zu leben“, schreibt sie nach der erfolgreichen Behandlung. „Manchmal kann ich sogar so weit gehen, dem Krebs Danke zu sagen“, schildert die Autorin, die inzwischen ihr Abitur nachgeholt und ein Studium der Sozialpädagogik begonnen hat. Durch die Krankheit habe sie viele Freunde gefunden. Die schwere Zeit habe auch etwas Schönes gehabt. „Ich darf mein Leben so frei führen und fühle mich glücklich“, resümiert die junge Frau. Atwell stellte fest, dass Bierwirth in so kurzer Zeit erwachsen werden musste. Und dass sie gelernt habe, dass das Leben kostbar ist und man es genießen sollte. Zum Programm des Abends trug nicht nur Kathrin Wenzel mit ihrem Saxofon bei. Bierwirth hatte auch den Chor Songline aus Lich mitgebracht. „Ich liebe es, mit Songline zu singen“, stellte sie fest und reihte sich in die 14-köpfige Formation ein.

17.09.2021 Vortrag mit Kati Wilhelm und Nia Künzer

(vre). Vor rund 100 Zuschauern hat die dreimalige Biathlon-Olympiasiegerin und mehrfache -Weltmeisterin Kati Wilhelm im Bürgerhaus von Münchholzhausen einen Vortrag über das Thema »Entscheidungen treffen – Ziele erreichen« gehalten. Organisiert wurde die Benefizveranstaltung von der Space Party Crew against AIDS e. V, Wetzlar um den Vorstandsvorsitzenden Torsten Weicker.

Schirmherrin war Fußballweltmeisterin Nia Künzer. Begleitet wurde die Veranstaltung außerdem mit Musik von Snow Motion.

Zu Beginn wurden jeweils 1000-Euro-Spendenschecks an das Albert-Schweitzer-Kinderdorf Wetzlar, die Sportstiftung Hessen sowie die Henry-Maske-Stiftung übergeben. Ebenfalls fand in der Pause von Wilhelms Vortrag eine Versteigerung von eigens durch Henry Maske signierte Boxhandschuhen statt. Der Höchstbietende legte hierfür satte 500 Euro auf den Tisch.

Wilhelms Vortrag handelte von den Anfängen ihrer Karriere als Ski-Langläuferin, bis hin zu ihrem Aufstieg als erfolgreiche Biathletin und ihren zahlreichen Titeln und Medaillen bei Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen. Besonderen Fokus in ihrer Ansprache legte die 45-Jährige dabei auf die Themen »Entscheidungen treffen, Selbstvertrauen schaffen, und Risiken eingehen«. So wurde auch sie »nicht als Olympiasiegerin geboren«, wie sie berichtete. Für Wilhelm war es über viele Jahre hinweg ein Balanceakt zwischen hartem Training, Fokussierung auf ihre Ziele sowie dem Mut für Veränderungen. Denn nur wer auch bereit sei, Risiken einzugehen, könne dadurch wachsen und stärker werden. »Selbst wenn es dann nicht funktioniert, hat man wenigstens daraus gelernt«, erklärte der bekannte TV-Rotschopf.

Ein solches Risiko bzw. schwere Entscheidung für sie war nach der WM 2004 in Oberhof. Trotz einer Staffelmedaille war sie mit ihrer Leistung nicht zufrieden. »Ich brauchte da einfach einen Tapetenwechsel.« Also beschloss Wilhelm, auch wenn viele an ihrer Entscheidung zweifelten, ihren Trainingsort von Oberhof nach Ruhpolding in Bayern zu verlegen. »Und ich hatte tatsächlich den richtigen Riecher, etwas zu verändern. Ich war dann dort in der eigenen Verantwortung, auf mich alleine gestellt. Ich bin sehr stolz, diesen Schritt gemacht zu haben, weil er am Ende erfolgreich war.

Die Quintessenz daraus, die die Fahnenträgerin des deutschen Olympiateams von 2006 dem Publikum mitgeben wollte, war: Jeder muss Entscheidungen treffen, mit denen sich viele oftmals sehr schwer tun würden, gerade auch bezogen auf die Berufswelt, wo alle eine gewisse Verantwortung tragen. Die Angst vor den Auswirkungen bestimmter Entscheidungen lassen vielen Menschen die Chance verpassen, etwas zu verändern. Doch nur wer den Mut für Veränderungen habe, könne auch Großes erreichen.

»Manchmal gehört auch einfach ein bisschen Glück dazu. Außerdem habe ich auch immer gerne auf mein Bauchgefühl gehört«, erklärte Wilhelm, mit dem Aufruf ans Publikum, mehr Entscheidungen zu treffen, ganz der Devise: »Keine Entscheidung ist keine Option«.